Wandern in der Landeshauptstadt Dresden
Die Landeshauptstadt Dresden erscheint im ersten und zugegeben, auch im zweiten, dritten Gedanken als kein einladendes sowie abwechslungsreiches Wandergebiet. Aber wer sich auf eine Stadtwanderung einlässt, wird sehr schnell feststellen, dass Dresden innerhalb des Stadtgebietes sehr viel Natur bietet und auch anspruchsvolle Wanderungen bereit hält.
Nicht nur wegen der ausgedehnten und naturnahen Elblandschaft im Stadtzentrum und der reinen Waldlandschaft "Dresdner Heide" im Norden, sondern auch, weil sich das Stadtgebiet in Teilen über vier große Naturräumen Sachsens erstreckt: der Dresdener Elbtalweitung, dem Westlausitzer Hügel- und Bergland, dem Mittelsächsischen Lößhügelland und dem Östlichen Erzgebirgsvorland.
Nachfolgend werden stellvertretend ein paar Wandergebiete der Landeshauptstadt Dresden kurz vorgestellt.
Das Schönfelder Hochland als Teil des Westlausitzer Hügel- und Berglands liegt nordöstlich von Dresden. In dieser Landschaft finden sich auch die höchsten Erhebungen der Landeshauptstadt Dresden, der Triebenberg (383 m) und der Borsberg (362 m). Durch die vielfältigen, sich abwechselnden Landschaftsformen - mal flaches Plateau, mal Bergkuppen - eröffnen sich abwechslungsreiche Wanderungen, mit tollen Aussichten in die Sächsische Schweiz und ins weitere Elbland, in die gehölz- und waldreichgeprägte Landschaft sind verschiedenen Gewässer eingebettet. Ein großes Wanderplus ist, dass das Schönfelder Hochland ganz viel Natur abseits vom großen Trubel bietet. Ein Ausflugsziel ist das bezaubernde Schloss Schönfeld.
Die Wachwitzer-Pillnitzer Hänge sind der Übergang vom Schönfelder Hochland zur Dresdener Elbtalweitung. Die Hänge werden von mehreren Seitentäler, wie beispielsweise dem Meixgrund, durchschnitten. Neben dem Villenviertel auf dem Weißen Hirsch dominieren (ehemals königliche) Weinberge, insbesondere in Pillnitz, die teilweise steilen Hanglagen. Ein Großteil der Weinberge ist allerdings vor langer Zeit aufgegeben worden und heute überwaldet. Insbesondere durch die zu überwindenden Höhenunterschieden auf kurzer Distanz gelten Wanderungen in den Wachwitzer-Pillnitzer-Hängen als eher konditionell anspruchsvoll. Dafür entschädigen aber atemberaubende Ausblicke, zum Beispiel von der Agneshöhe oder dem Zuckerberg. Mit dem öffentlich zugänglichen Schloss Pillnitz liegt ein touristisches Schwergewicht in dieser Wanderregion. Eher unbekannt ist das nicht zugängliche Schloss Wachwitz, was aber mit begehbaren Rhododendrongarten ein lohnenswerter Abstecher ist.
Die südöstlichen Niederterassen zwischen den Stadtteilen Plauen und Lockwitz sind der sanfte Übergang von der Elbtalweitung zu den Ausläufern des östlichen Erzgebirgsvorlands. Aufgrund des sehr fruchtbaren Lössbodens wird diese Landschaft vom Ackernbau dominiert, insbesondere finden sich hier sehr vielen Obstplantagen, vorzugsweise Äpfel, Birnen und Kirschen. Bei Wanderungen laden die vielen Hofläden zu einem Besuch ein, wo auch ein gesunder Snack für den Rucksack gekauft werden kann. Die höchste, einzeln wahrnehmbare, Erhebung der südöstlichen Niederterassen ist der Trutzsch (206 m). Von diesem bietet sich bei eine hervorragende Rundumsicht über das Elbtal. Aufgrund der erhobenen Lage gab es hier einst eine sorbische Wehrburg, auch gibt es viele Zeugnisse, dass hier bereits Menschen in der Bronze- und Eisenzeit gesiedelt haben. Mit dem Lockwitztal und dem Plauenscher Grund haben sich zwei beeindruckende Täler in der Erdgeschichte gebildet, die jederzeit eine Wanderung wert sind.
Die nordwestlichen Niederterassen zwischen den Stadtteilen Löbtau und Cossebaude habe ihre ganz eigene Charakteristik, werden überwiegend als Wohngebiet genutzt. Mit dem Zschonergrund, einem sehr naturnahen Seitental, gibt es jedoch ein Wanderparadies.